„Neurowissenschaft und Tanz. Konsequenzen für die Tanzpädagogik für Kinder und Jugendliche“.
So lautete der Titel der Fachtagung des Deutschen Bundesverbandes Tanz e. V. (DBT), die Anfang November stattfand. Die Lola Rogge Schule ist Mitglied im DBT* und war durch Katja Borsdorf vertreten.
Die Fachtagung zeigte auf, wie hervorragend Bewegung sich auf unsere Lernfähigkeit auswirkt und dass ein Mangel an Bewegung sogar unserem Gehirn schadet, denn es schrumpft dadurch! Bewegung sorgt nämlich dafür, dass durch eine bessere Durchblutung die Sauerstoffversorgung im Gehirn verbessert wird, wir dadurch wachsamer bzw. aufmerksamer werden und Nervenzellen sich schneller miteinander verbinden und n a c h – w a c h s e n. Das Gehirn ist ein plastisches Organ, das durch seinen Gebrauch geformt wird, ähnlich wie ein Muskel durch seinen Krafteinsatz. Neuroplastizität lautet das Stichwort. Je mehr synaptische Verbindungen zwischen Nerven existieren, umso höher ist die Verarbeitungsgeschwindigkeit im Gehirn.
Einen ganz besonderen Stellenwert hat T a n z durch seine vielseitigen Anforderungsbereiche: Koordination, Ausdauer, soziale Interaktion und die Einbeziehung von Rhythmus und Musik.
Durch mehrdimensionale Anforderungen und beim Lernen von neuen Bewegungsabläufen aktivieren wir unterschiedliche Gehirnareale – besonders auch die Regionen des Gehirns, die beim Ablauf von kognitiven Prozessen involviert sind.
Sogar wenn Bewegungsabläufe bei anderen beobachtet werden oder man sich einen Bewegungsverlauf lediglich vorstellt, sind Gehirnareale aktiv. Allerdings ist die Stimulierung dann geringer, als wenn man dieselben Bewegungen selbst ausführt.
In der frühen Kindheit erfolgt die Vernetzung von Gehirnzellen besonders schnell. Die Fähigkeit des Gehirns, sich den Forderungen anzupassen, bleibt bis ins hohe Alter erhalten.
*Der DBT ist der Dachverband für Tanzkultur in Deutschland. Er repräsentiert die gesamte Spannbreite des Phänomens Tanz: von historischem Tanz, über Modernen Tanz, Jazztanz, HipHop, bis hin zu zeitgenössischem Tanz.
Wegen seines hohen Beitrages zur Kulturellen Bildung wird der DBT seit vielen Jahren vom Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Katja Borsdorf
30.11.2016